Cradle to Cradle

Kutscherhaus, Dresden

… stell Dir ein Wirtschaften im Kreislauf vor. Stell Dir Produkte vor, die durch intelligente Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse entstehen und mit Freude genutzt werden. Stell Dir vor, diese Dinge landen nicht achtlos in Mülltonnen, Entsorgungsfahrzeugen und Verbrennungsanlagen, sondern in Fertigungsprozessen für neue nützliche und schöne Dinge.

Ja, stell Dir das vor. Dann kannst Du Dir auch Wege erdenken, die Ressourcen der Natur achtsam und effizient zu nutzen. Mit dem Denkmodell CRADLE TO CRADLE haben wir das Kutscherhaus saniert. Alles sollte schlank, leicht, flächen- und raumeffizient hergestellt werden, einen hohen Nutzerkomfort aufzeigen, wartungsarm und ästhetisch sein.

Entstanden ist ein ästhetisches Gesamtwerk auf Basis holistischer Betrachtungen und interdisziplinärem Zusammenführen von Erfahrungen, Wissen und Fähigkeiten. Es ist das Ergebnis intensiven Austausches und der Entwicklungsleistungen der Mitwirkenden. Design und Engineering wurden enger verzahnt, Industrieprozesse mit CNC-gesteuerten Maschinen zur Herstellung der Bauteile weitergeführt und mit handwerklichem Können und dem Gespür für das Material verbunden.

 

So entstand in 36 Monaten von der Entwicklung, dem Musterbau, der Erprobung, der Herstellung bis zur Montage und dem Innenausbau ein monolithisches und vielschichtiges Gebäude aus  BAUBUCHE, mit nur 40mm Stärke über 3 Geschosse, als Demonstrator eines Neuen Bauens: aus einem nachwachsenden Rohstoff, einer nahezu sortenreinen Fügungstechnik von Materialien, zerlegbaren Konstruktionselementen, integrierten Carbonheizvliesen zur Temperierung, einer biodynamischen Beleuchtung die sich nach dem Sonnenlauf richtet und Stauräumen innerhalb der Konstruktionsebenen, sowie - in naher Zukunft - organischen Solarfolien zur Energiegewinnung.

 

85% der verwendeten Baustoffe können im Sinne von CRADLE TO CRADLE in den Stoffkreislauf zurückkehren. Die verbleibenden 15% sind Herausforderungen bei den kommenden Vorhaben.

Auf sieben Ebenen mit 170 qm verteilen sich Räume unterschiedlicher Geometrie, Fläche, Ausblicken und Belichtung. Das Raumgefüge lebt durch den Wechsel von Weite und Enge und der unterschiedlichen Farbgestaltung der Fensterrahmen in den drei Holzkörpern, die das Maskuline der Konstruktion mit dem Femininen verbindet.

Entstanden ist ein Produkt, welches Erlebnisfreude vermittelt, ein gesundes Wohnklima bereithält und den Duft der Natur ins Haus holt. Ein Erlebnis der Sinne. Es macht einfach Spaß, darin zu arbeiten.